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Das Google Geheimnis: Was ist eine gute Website?

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Mission Statement Google

Google ist in seiner Mission, also dem Verständnis der eigenen Aufgabe als Firma, sehr klar: “Die Informationen dieser Welt organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar machen”.

Suchmaschinen fungieren als Verstärker, die einer großen Anzahl an Usern den Zugang zu guten und hilfreichen Informationen ermöglichen. Angreifbar werden Suchmaschinen immer dann, wenn auch absichtlich verbreitete Falschinformationen aufgrund der Popularität im Internet höhere Rankings erzielen.

Gerade in Zeiten von Fake News müssen Suchmaschinen daher verlässliche Strategien entwickeln, um den Wahrheitsgehalt von Informationen und die Vertrauenswürdigkeit desjenigen, der diese Informationen anbietet zu bewerten. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich Werte ableiten, die in die Beurteilung der Websites einfließen. Gute Informationen von vertrauenswürdigen Anbietern sollen möglichst weit oben, schlechte Informationen von unseriösen Websites möglichst weiter nach unten im Ranking platziert werden.

Für die Kategorisierung und Bewertung von Websites arbeitet Google mit verschiedenen Algorithmen. Um der Suchmaschine zu helfen, diese Algorithmen mit Daten zu versorgen, beschäftigt Google Mitarbeiter, die sogenannten Quality Rater. Deren Aufgabe ist es, sich Websites anzusehen und anhand bestimmter Kriterien zu prüfen. Damit diese Überprüfung nachvollziehbar und objektiv ist, hat Google Qualitätsrichtlinien für die Bewertung von Websites erstellt.

Googles Sicht auf Websites – die Google Search Quality Evaluator Guidelines

In dem ursprünglich für interne Schulungszwecke entwickelten Handbuch beschreibt Google anhand konkreter Beispiele, welche Kriterien gute Websites erfüllen müssen.

Das mehr als 150 Seiten starke Dokument, die sogenannten Google Search Quality Evaluator Guidelines kategorisiert bestimmte Websites unter dem Begriff "Your Money or Your Life" kurz YMYL. Google beschreibt diese Seiten wie folgt: „Some types of pages or topics could potentially impact a person’s future happiness, health, financial stability, or safety. We call such pages “Your Money or Your Life” pages, or YMYL.“ YMYL-Seiten können Einfluss auf die Gesundheit, das seelische Wohlbefinden oder auch die finanzielle Situation von Nutzern haben und müssen daher besonders vertrauenswürdig sein. Dazu zählen typischerweise Themengebiete und Websites aus den Bereichen Finanzen, Gesundheit, Ernährung, E-Commerce, Dating, Wissenschaft, Erziehung, Recht, Immobilien, Nachrichten, Behörden und viele mehr.

Für die Bewertung dieser Seiten verwendet Google die Kriterien “Expertise, Authorativeness und Trustworthiness”, kurz “E-A-T” (zu Deutsch: Expertenwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit der Quelle). In den Search Quality Evaluator Guidelines schreibt Google darüber: "Highest quality pages and websites have a very high level of expertise or are highly authoritative or highly trustworthy."

Gute Websites besitzen aus der Sicht der Suchmaschine ein hohes Maß an Expertise, Autorität und Glaubwürdigkeit. Diese Bewertungskriterien beziehen sich jeweils auf den Seiteninhalt selbst, auf die Autoren aber auch auf den Herausgeber oder die Organisation hinter der Website. Doch wie wird eine YMLY-Website diesen wichtigen Kriterien gerecht?

Expertenstatus (“Expertise") 

Expertise kann grundsätzlich nur demonstriert werden. Sie ist die Kompetenz in der Recherche und Aufbereitung der Informationen. Das setzt entsprechenden Wissen voraus. Ein Experte ist eine Person, die durch ein entsprechendes Studium, einen Abschluss, Titel oder praktische Erfahrungen ihren Expertenstatus auf diesem Gebiet untermauert und einzigartige Informationen bereitstellt. Expertise kann auch durch Studien und weitere Quellenangaben belegt werden, die einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Autoren sollten sich aus der Sicht von Google daher stets die Frage stellen, welche Kompetenz sie dazu befähigt, über bestimmte Themen auf einer Website zu schreiben und diese Informationen gründlich belegen.

Bei bestimmten Themen kann eine Person auch durch jahrelange praktische Erfahrung diesen Status für sich beanspruchen. Dazu heißt in den Guidelines: “If it seems as if the person creating the content has the type and amount of life experience to make him or her an “expert” on the topic, we will value this “everyday expertise” and not penalize the person/webpage/website for not having “formal” education or training in the field.” Eine ambitionierte Hobby-Bäckerin, die leckerere Torten und Kuchen kreiert und ihre Rezepte und Tipps auf einem Blog einer breiten Nutzerzahl veröffentlicht, kann also auch als Expertin auf ihrem Gebiet angesehen werden.

Autorität ("Authorativeness")

Im Gegensatz dazu kann Autorität nicht demonstriert werden, sie will verdient sein. Ein Autor, eine Website oder eine Organisation bekommt diese nur dann, wenn andere Websitebetreiber, externe Personen oder Nutzer die eigene Leistung anerkennen. Dies geschieht zum Beispiel durch gute und zahlreiche Bewertungen, Kommentare in Foren, explizite Verlinkungen der Seiten oder Erwähnungen in wiederum als vertrauenswürdig eingestuften Quellen z. B. Wikipedia. Der Aufbau der Autorität erfolgt von außen und ist nicht gerade einfach. Aus diesem Grund legt Google einen großen Stellenwert auf die Autorität. Eine wichtige Rolle spielen Backlinks von Seiten, die wiederum selbst in hohem Maße als sehr relevant eingestuft werden.

Glaubwürdigkeit ("Trustworthiness”)

Echtes Vertrauen verdient nur, wer über einen längeren Zeitraum hinweg sehr gute und einzigartige Informationen publiziert, die relevant für den Nutzer sind und damit einen herausragenden Service bieten. Zu einem Verlust dieser Glaubwürdigkeit können anhaltend schlechte Kundenbewertungen ebenso führen, wie veraltete oder fehlende Informationen auf einer Seite (z. B. fehlende Quellenbelege) oder nutzerunfreundliche Rückgabebedingungen bei Webshops. Auch technische Mängel wie eine unverschlüsselte Website, widersprüchliche Aussagen oder unbeantwortete Kommentare können die Glaubwürdigkeit negativ beeinträchtigen.


Fazit

Anhand der Search Quality Evaluator Guidelines erhalten Websitebetreiber einen klaren Einblick, wie Google den Webseitenbesucher versteht. Wer seine Webseite optimieren möchte und die Relevanz für den Nutzer und die Nutzerbedürfnisse in den Mittelpunkt dieser Bemühungen stellt, sollte die in den Guidelines angesprochenen Bewertungskriterien ernst nehmen.

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Veröffentlicht am:
05.03.2020
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