Die Arbeitswelt ist im Wandel. Und damit sind nicht nur Home Office, Zoom Calls und Co. gemeint. Auch interne Strukturen werden neu gedacht und veraltete Hierarchien über Bord geworfen. „New Work“ ist der Sammelbegriff, der diese vielschichtigen Veränderungen beschreibt.
In vielen Unternehmen stehen noch immer klassische Hierarchien an der Tagesordnung. Das bedeutet, dass verschiedene Führungskräfte, unterschiedliche Aufgaben und Verantwortungen übernehmen. Aus ihrem Bereich heraus delegieren sie dann kleinere Teilaufgaben an andere Mitarbeiter. In dieser klassischen hierarchischen Organisationsform trägt also eine Person die Verantwortung und trifft am Ende auch die Entscheidungen.
„New Work“ löst nun diese Strukturen ab und schafft einen neuen, Sinn stiftenden und zukunftsweisenden Arbeitsbegriff.
Neue Hierarchien - Besserer Workflow
Die neue Arbeits- und Führungsform „New Work“ umfasst eigentlich die Idee einer kompletten Umstrukturierung unserer bislang bekannten konservativen Arbeitswelt. Ein wichtiger Punkt ist aber vor allem, dass stärker auf die Selbstorganisation der Mitarbeiter und Teams vertraut wird. Aufgaben werden nicht mehr „von oben“ an einzelne Mitarbeiter verteilt, sondern eigenverantwortlich im Team.
Die Teams bilden somit sogenannte kompetenzbasierte Hierarchien. Aber was genau bedeutet das? Kompetenzbasierte Hierarchien funktionieren so, dass immer dasjenige Team-Mitglied, dessen Kompetenz sich für eine Aufgabe am ehesten eignet, hier zeitweise die Führung übernimmt. Ist die Aufgabe erledigt, löst sich diese Hierarchie wieder auf. Somit bildet das Team je nach Anforderung ein dynamisches Netzwerk, das sich immer an der jeweiligen Aufgabe orientiert. Gleichzeitig agiert es als wichtiges Korrektiv, um Fehlentscheidungen zu reduzieren.
Kundenbetreuung – Expertise statt gerader Linie
Dieses Arbeitsmodell ermöglicht den Mitarbeitern nicht nur ein hohes Maß an Autonomie und verändert die Struktur der internen Zusammenarbeit, es verändert auch die Kommunikation gegenüber den Kunden.
Das Prinzip „One-Face-to-the-Customer“, bei dem ein zentraler Ansprechpartner den Kunden berät – unabhängig von Thema, Kommunikationsmedium und einzelnen Fähigkeiten -, bekommt Konkurrenz. Denn in einer kompetenzbasierten Hierarchie verändert sich auch das Beziehungsmanagement. Dadurch werden andere Team-Mitglieder ebenfalls zu unmittelbaren Ansprechpartnern für die Kunden, abhängig von dem jeweiligen Anliegen und der jeweiligen Kompetenz des Mitarbeiters. „Ich will den Chef sprechen“ wird also zu „Können Sie mich mit einem Experten zu meinem Anliegen verbinden?“.
Führungsverhalten - Der Chef wird zum Moderator
Bei solchen neuen Arbeits- und Organisationsstrukturen, muss auch die Führungsposition neu gedacht werden. Denn anstatt über den Mitarbeitern zu stehen, sind Führungskräfte nun auch ein Teil dieses neuen dynamischen Netzwerks. Sie sind Teil der projektbasierten Teams, aber nehmen, anstatt Aufgaben zu delegieren, eher die Rolle eines Moderators ein, der die Prozesse beobachtet und bewertet. Somit geben die Führungskräfte nur Impulse, statt Anweisungen und schaffen die Rahmenbedingungen dafür, dass das Team bestmöglich arbeiten kann.
Fazit
Die Idee von „New Work“ und die damit einhergehenden Arbeits- und Führungsformen, die stark auf die Selbstorganisation ausgerichtet sind, bewirken ein Umdenken bei den Mitarbeitern, die als Teil eines dynamischen Teams zeitweise Führungsaufgaben übernehmen. Auch für die Kunden ist dieses neue Konzept vielleicht ungewohnt aber durchaus gewinnbringend, da sie von verschiedenen Ansprechpartnern betreut und somit immer die bestmögliche Beratung für ihr jeweiliges Anliegen erhalten. Letztlich beeinflusst die neue Arbeitsweise natürlich auch das Führungsverhalten, das komplett neu beurteilt werden muss. Führungskräfte werden Teil eines dynamischen Netzwerks und machen sich für das Team und den gemeinsamen Erfolg stark, anstatt von oben herab Aufgaben an Einzelne zu delegieren.
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